Dieses Jahr habe ich von Freunden und Verwandten wieder Quitten geschenkt bekommen. Einen eigenen Baum haben wir leider nicht. Aber dafür Viele am Ort, die Quitten haben.
Erkennt ihr den Unterschied? Einmal sind es Apfelquitten und die andere Sorte Birnenquitten. Wobei ich beide gleich verarbeite und keinen Unterschied mache.
Bisher hatte ich meine Quitten immer mit dem Dampfentsafter entsaftet. Da ich aber kein eigenes Gerät habe, "muss" ich mir das immer bei der Nachbarin ausleihen. Das ist auch ok so, ich bekomme das immer, wenn ich will und sie selber es nicht benötigt.
Aber irgendwie mag ich den Saft aus dem Dampfentsafter nicht so. Er schmeckt mir ein wenig metallisch. Ich weiß nicht, ob es am Entsafter meiner Nachbarin liegt oder ob das beim Dampfentsaften immer so ist.
Außerdem muss ich den Entsafter stundenlang auf dem Herd köcheln lassen, bis genug Saft aus dem Schlauch gelaufen ist. Das nervt mich eigentlich auch immer. Da läuft meine Herdlüftung immer auf Hochtouren und ich weiß nicht, wie das energietechnisch so sinnvoll ist...
Für mich ganz neu habe ich von der Seihtuchmethode gelesen. Also habe ich das dieses Jahr mal ausprobiert.
Ich habe meine Quitten gewaschen, den Flaum abgerieben. Dann geviertelt, das Kernhaus entfernt und die Schale abgeschält.
Die Schale habe ich gleich kleingeschnitten und zum Trocknen auf meine Dörrgitter gelegt.
Das ergibt nun eine leckere Zutat zu meinem Früchtetee, den ich mir immer selber mische.
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Die Quittenschalen habe ich mit einer zerbröselten Zimtstange (die war bereits in einem anderen Gericht schon im Einsatz. Ich habe sie nochmal getrocknet und in kleine Stücke gebrochen) und getrocknetem Ingwer (da lag noch so ein schrumpeliges Ding im Obstkorb....) gemischt. |
Die Viertel habe ich nochmal durchgeschnitten und in einen Topf gefüllt. Als der Topf voll war, habe ich ihn mit Wasser aufgefüllt, so dass die Quitten bedeckt sind.
Dann habe ich das ganze für 1 1/2 Stunden leicht köcheln lassen. Anschließend habe ich alles bis zum nächsten Tag stehen lassen.
Am nächsten Tag habe ich die Quitten abgeseiht. Das Kochwasser habe ich dann nochmal durch ein Tuch geseiht. Fertig ist der Saft :-)
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Immer diese frechen Fingerchen.... Die gekochten Quittenstücke schmecken natürlich auch so richtig lecker! |
Ich habe den Saft nochmal aufkochen lassen und heiß in Flaschen gefüllt. Hier seht ihr auch gleich mal die Flasche in action, von der ich letzte Woche den "Lack" (Aufdruck) entfert habe (siehe Post von letztem Montag)
Mit dem Saft könnte man nun auch ein Quittengelee kochen.
Die übrig gebliebenen Früchte habe ich püriert.
Daraus könnte man auch noch eine Quittenmarmelade kochen.
Bei Quittenmarmelade nehme ich 1 kg von dem Quittenbrei auf ein Päckchen Gelierzucker. Bei Beraf eventuell noch einen Schuss Quittensaft dazugeben, wenn der Brein "zu trocken" ist. Was auch lecker ist: Quittenbrei und Apfelbrei gemischt und dann eine Marmelade daraus kochen.
Und wer es ganz fein mag, der streicht den Brei noch durch ein Haarsieb. Dann bleiben die kleinen, harten Böbbelchen hängen und man hat eine viel feinenere Marmelade.
Quittenmarmelade habe ich noch im Keller. Also habe ich dieses Mal was anderes ausprobiert.
Ich habe die pürierte Masse dünn auf ein mit Dauerbackfolie belegtes Blech gestrichen.
Anschließend habe ich es bei 70°C im Backofen trocknen lassen (in die Backofentür habe ich einen Kochlöffel gesteckt, dass sie nicht ganz zu ist und der Dampf entweichen kann).
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Das ist jetzt das Ergebnis von allen meinen Blechen. |
Die Masse wurde dann ziemlich fest, ähnlich wie Chips. Wir haben es dann in kleine Stücke gebrochen und knabbern davon immer mal wieder welche.
Man könnte das Ganze sicherlich auch mit Zucker machen. Bei Claudia Holunder zum Beispiel gibt es ein Rezept für Quittenbrot. Das hatte ich auch schon mal gemacht, aber mir ist das irgenwie zu süß. Deswegen habe ich nun mal diese Variante ohne Zucker probiert.
Ich müsste das nächste Mal vermutlich irgendeinen Mittelweg finden. Denn so viel Zucker muss für meinen Geschmack nicht sein. Und ich denke, dass sich das Quittenbrot auch mit weniger Zucker hält. Hat da jemand von Euch schon Erfahrungen gemacht? Gerne einen Kommentar hinterlassen!
In meinem Nachhaltigen Adventskalender hat dieses Jahr eine Teilnehmerin Fruchtleder aus Quitte gemacht. Schaut her: Fruchtleder aus Quitte
Ein paar Quitten habe ich (mit der Schale, aber ohne Kernhaus) in kleine Scheibchen geschnitten und ebenfalls auf dem Dörrgitter getrocknet. Das essen wir auch immer gerne und kommt in meine Mischung zu den getrockneten Äpfeln, Zwetschgen und Birnen. Das kommt dann mit auf Ausflüge oder im Winter in die Vesperdosen.
Meine große Tochter hat nun in der Schule AES (Alltag, Ernährung, Soziales). Da hatten sie neulich Apfelkompott gekocht. Sie darf bei uns daheim die ganzen Gerichte nachkochen, zum Üben. Und weil Quitten da waren, hat sie halb/halb Apfel-Quittenkompott gekocht. Wobei sie ganz schön gestöhnt hat, als sie die Quitten schneiden musste... jaja, das ist schon ein anstrengendes Geschäft. Wirklich.
Die Äpfel und Quitten hat sie mit etwas Wasser, Zucker und Zimt einköcheln lassen. Anschließend haben wir es noch eingeweckt. Dann hält es noch ne Weile.
Habt ihr auch Quitten verarbeitet? Was habt ihr daraus gemacht? Ihr dürft gerne - falls ihr habt - in den Kommentaren einen Link zu Eurem Blog posten. Auch wenn Eure Quittenaktion schon länger zurückliegt. Das ist egal.
In den vergangenen Jahren habe ich auch schon Quittenschnitze eingeweckt. Aber davon hat es ebenfalls noch ein paar Gläser im Keller.
Bis nächsten Montag?Momo!