Immer Montags eine Inspiration zum Thema weniger Müll, weniger Zeug und praktischen Tipps für den Alltag in einer Familie.

Montag, 15. Februar 2021

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, es darf auch mal ne Brezel sein ;-)

In meinem heutigen Post widme ich mich ganz dem Thema Brot

Wie ich ja schon mal geschrieben habe, habe ich die Möglichkeit in einem Gemeindebackhaus alle 2 Wochen leckeres Holzofenbrot zu backen. Das ist natürlich viel mehr Aufwand, wie eines beim Bäcker zu kaufen.

Ab und zu kaufen wir aber trotzdem zur Abwechslung beim Bäcker (nicht im Discounter...) hochwertiges Brot oder "Kleinbrot" (Brezeln, Wecken,...). Und das kostet natürlich mehr, als selber zu backen.

Ich gebe mein Geld lieber für hochwertige Lebensmittel als für andere Dinge aus (Klamotten, Kosmetik, Dekokram, Billigzeug,...). Und deswegen möchte ich auch nichts von den gekauften oder selbst gemachten Lebensmitteln wegwerfen.

Und doch kommt es immer mal wieder vor, dass das Brot ein paar Tage liegt und liegt und liegt. Bevor es anfängt zu schimmeln und man es wegwirft, kann man aber noch viele, viele tolle Dinge damit machen ;-)

Weniger ist mehr

So grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man schon beim Einkaufen einfach nur so viel kauft, wie man braucht. Und falls doch etwas übrig ist: Wenn ihr nicht sicher seid, dass ihr am nächsten Tag wieder was braucht, dann friert es lieber ein, bevor es zu lange rumliegt. Frisch aufgetaut (und eventuell kurz im Backofen aufgebacken) schmeckt es auch sehr lecker!

Nicht jeder von Euch hat einen 6-Personen-Haushalt. Wenn ihr kein ganzes Brot in kurzer Zeit essen könnt, dann lasst Euch das Brot in Scheiben schneiden  (und in eine Papiertüte statt Plastiktüte packen!!) und gefriert die Scheiben ein. Dann kann man schnell mal die Scheiben nach Bedarf aus der Gfriere holen. Die sind dann auch schneller aufgetaut als ein ganzes Brot. Und ihr esst nicht ewig an einem Brotlaib rum. 

Meine eigenen Brotlaibe schneide ich auch immer zur Hälfte durch und friere halbe Brote ein. Lieber taue ich jeden Tag (oder zu jeder Mahlzeit) eine neue Häfte auf.

Meine Gefriertüten verwende ich übrigens mehrfach. Man kann sie gut ausschütteln oder abwaschen. Es gehen auch Stoffbeutel (dann aber zwei Beutel übereinander nehmen, hab ich schon mal gelesen).

Zum Thema Lebensmittelrettung: Ich nehme auch oft Wecken oder so vom Vortag beim Bäcker mit und backe das im Backofen nochmal auf. Am Samstag habe ich drei Mutscheln vom Vortag gekauft. Die Sachen vom Vortag kosten nur die Hälfte und schmecken aufgebacken ganz wunderbar. Und der Bäcker hat nicht so viele Backwaren übrig, die er wegwerfen muss.

Einen Bäcker haben wir auch am Ort, der bäckt eine bestimmte Menge. Und was aus ist, ist aus. Das ist mir auch sehr symphatisch. Dann bekommt man halt Mittags vielleicht nicht mehr alles, aber dann nimmt man halt, was noch da ist. Ich finde es echt schlimm, wieviele Sachen sonst in den Bäckereien weggeworfen wird, nur weil sie so viele Artikel vorhalten "müssen" oder wollen. 

Toastbrot

Eine weitere Möglichkeit ist, das Brot zu toasten. Fertiges Toastbrot steht so gut wie nie auf unserem Einkaufszettel. Falls ich dann doch mal Lust auf Toastbrot habe, dann kaufe ich beim Bäcker ein Kastenweißbrot und lass das gleich vor Ort schneiden. Auch das könnte ich jetzt einfrieren und bei Bedarf- sogar gefroren - in meinen Toaster stecken. Aber bei uns ist so ein Laib in Null komma nix weg (vor allem, weil das dann mal was Besonderes ist... Da isst man immer mehr ;-)

Ansonsten toasten wir die Brotscheiben auf, wenn sie uns zu alt sind. Das geht übrigens auch sehr gut mit Hefezopfscheiben ;-)

Semmelbrösel

Wenn ich vom Brot schneiden Krümel übrig habe, dann kommen die in meine "Krümelkiste". 

Meine Krümelkiste

Semmelbrösel kaufe ich nie fertig. Viel günstiger und vielseitiger ist es, beim Bäcker nach Brötchen vom Vortag zu fragen. Die schneide ich dann immer in Scheiben und trockne sie auf einem Backblech. Diese getrocknete Scheiben kann ich mit meiner Küchenmaschine in feine Brösel reiben. Vielleicht verkauft Euer Bäcker ja auch schon getrocknete Scheiben?

Brotscheiben - auf dem Backblech zwischengelagert bis sie ganz trocken sind und zur Aufbewahrung in einem Stoffbeutel landen. 

Wenn ihr alte Brötchen am Stück getrocknet habt, könnt ihr sie auch von Hand mit der Küchenreibe reiben. Und zwar mit dieser komischen Reibseite, mit der ich lang gar nicht gewusst habe, was man mit dieser Seite anfangen soll ;-)

Hier demonstriert mein Fotomodell anhand eines selbst gebackenen Brötchens, welche Seite an der Reibe gemeint ist ;-)

Knödelbrot

Ihr könnt Eure alten Brotscheiben auch in Würfel schneiden und trocknen und damit Euer eigenes Knödelbrot herstellen. Wenn die Würfel getrocknet sind, dann kann man sie sehr gut in einem Stoffbeutel aufbewahren. Sie werden ja nicht schlecht. Und wenn genug beisammen sind, macht ihr Knödel :-) Oder Semmelbrösel.

Ofenschlupfer 

Ein tolles Gericht um altes Brot und schrumpelige Äpfel zu verarbeiten ist Ofenschlupfer. Dazu benötigt man getrocknete Brotscheiben. Rezepte dazu findet ihr bestimmt irgendwo im Internet :-) Falls jemand keines findet, darf er sich gerne bei mir melden.

Überbackene Brote

Ein weiteres Gericht (und Abwechlsung zum normalen Vesper am Abend) sind überbackene Brote. In Eurem Kühlschrank finden sich bestimmt tolle Sachen, die vielleicht auch wegmüssen, mit denen ihr die Brote belegen könnt. Entweder Schinken- oder Salamischeiben, Käsereste, Gemüse wie Zucchini, Tomaten, Zwiebel, Paprika, Mais, Oliven, Lauch,... Ihr könnt es entweder belegen so wie Pizza oder ihr macht daraus eine nicht zu flüssige, streichfähige Masse (da kann man dann auch noch Frischkäse, Schmand, Joghurt,... halt auch, was so da ist) untermengen, würzen und auf die Brote schmieren. Dann im Backofen eine kurze Weile überbacken, bis der Käse geschmolzen ist. Ihr seht also, hier gibt es kein bestimmtes Rezept sondern es ist Eure Fantasie und Kreativität gefragt! Meine Kinder LIEBEN überbackene Brote! Das geht natürlich auch mit Weckenhälften.

Croutons

Für Salat oder Suppe könnt ihr Brotscheiben in Würfel schneiden und in einer Pfanne (vielleicht auch mit etwas Speck) anrösten und über Eure Suppe oder Salat geben. Tolles Topping und Resteverwertung.

Ein Bäcker bei uns am Ort hat sogar eine Brötchensorte, in die er Croutons mit einbäckt ;-)

Arme Ritter

Das ist auch ein Rezept, bei dem man die Brotscheiben in verquirltem Ei einweicht. Anschließend werden die Brotscheiben dann in Butter in einer Pfanne gebacken. Dazu kann man Apfelmus, Kompott, usw. essen. Das gabs bei uns noch nie... Warum eigentlich? ;-) Das nehm ich doch jetzt glatt auch mal auf meinen Speiseplan auf ;-)

Brotchips

Einmal habe ich Seelen gebacken und das Salz vergessen... Voll Panne... Aber wegwerfen? Nein :-) Ich habe eine ziemlich salzige Kräuterbutter gemacht, das Brot in sehr feine Scheiben geschnitten und die Kräuterbutter darauf gestrichen und dann auf unserem Ofen getrocknet. Das ergab ganz tolle Brotchips! In meinem anderen Blog habe ich damals einen Eintrag darüber geschrieben: Brotchips. Die Brotchips funktionieren mit gesalzenem Brot ebenso ;-) Herzige Brotchips

Brezel-Kracker

Ein Bäcker bei uns am Ort verkauft Pikante Dinkel-Laugen-Kräcker. Diese macht er bestimmt aus seinen übrig gebliebenen Brezeln. Ich vermute, dass er sie in Stücke schneidet und mit einer Mischung aus Olivenöl, Honig, Essig, Ziebelpulver, Knoblauch und Paprika vermengt und im Backofen oder der Pfanne nochmal röstet... Wenn ich mal Muse habe, probier ich das mal aus. Die Dinger sind sooooooo lecker! 

Zwetschgenknöpfle

Auch so ein altes, schwäbisches Rezept :-) Dazu nimmt man 500 g Zwetschgen, entsteint diese und schneidet sie in Achtel. Dann nimmt man ca. 300 g Brotwürfel die man mit 1/4 l Milch (oder Wasser) übergießt und eine Weile ziehen lässt. Dann drückt man sie gut aus und vermischt sie mit 3 Eßl. Mehl, 1 Prise Salz und 3 Eiern und gibt die Zwetschgenwürfel dazu. Von der Masse sticht man mit einem Esslöffel eigroße Stücke ab und bäckt sie in einer Pfanne mit heißem Fett oder Schmalz goldgelb. Dazu passt wunderbar eine Vanillesoße. 

Brotsalat

Da gibt es auch viele, viele Rezepte dazu. Mein Lieblingsrezept (das gibt es allerdings nur im Sommer ;-) findet ihr hier: Brotsalat mit Tomaten und Rukola

Quarkknödel

Ein Rezept, bei dem man ziemlich viele Semmelbrösel benötigt. Hier kommt ihr zu dem Rezept: Quarkknödel


Ihr merkt schon, bei so vielen tollen Möglichkeiten muss ich sogar manchmal altes Brot oder Wecken beim Bäcker kaufen ;-) Sonst könnte ich ganz vieles davon gar nicht machen. Und ich hoffe, ihr habt viele Tipps bekommen, damit bei Euch zukünftig kein Brot mehr übrig bleibt oder in der Tonne landet!! Ich freu mich auch immer wieder, wenn ich übriges Brot oder Brezeln irgendwo mitnehmen darf, wo es übrig ist ("Ihr seid ja so viele Esser daheim ;-)" und die Leute wissen auch, dass ich noch was daraus mache.

Vielleicht habt ihr auch noch einen Tipp für mich oder die anderen Leser? Was macht ihr mit Eurem alten Brot, Brezeln, Wecken,...? Bin gespannt und freue mich sehr über Eure Kommentare!

Bis nächsten Montag! Eure Momo.

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